Dabei wurde diskutiert wie die Zukunft der ärztlichen Versorgung aussieht und wie man diese beeinflussen kann. Der Vorsitzende der CDU Herbrechtingen Michael Lehmann, betonte dass es sich um eine parteineutrale Veranstaltung handele, da es um eine Problematik gehe, die alle Bewohner des ländlichen Raumes betreffe.
Die Prognosen für die kommenden Jahre zeigen ein eine schlechte Entwicklung für den Kreis Heidenheim, so werde bis zum Jahr 2030 eine ärztliche Versorgung von maximal 50% im Landkreis möglich sein, so Georg Feth, Dezernent für Gesundheitswesen im Landratsamt Heidenheim.
Trotzdem es im Landkreis Heidenheim bisher eine Überversorgung von ca. 113% gibt, sei es nicht möglich diesen Zustand beizubehalten, meinte der AOK-Chef Joseph Bühler, da altersbedingt viele Praxen geschlossen würden und es nicht möglich sei, diese vollständig zu besetzten. So würde sich beispielsweise in Dischingen ein gravierender Ärztemangel anbahnen, da dort 75% der Hausärzte über 60 Jahre alt seien, wusste der Kreisvorsitzende des VdK Hans-Jürgen Fedchenhäuser zu berichten.
Die Ursache warum junge Ärzte sich nicht ländlichen Raum niederlassen, läge vor allem an der Arbeitsbelastung oder dem Notdienst, aber auch an den Verdienstmöglichkeiten erklärte Dr. Jörg Sanford von der Kreisärzteschaft. Dazu käme ebenfalls eine zunehmende Abwanderung ins Ausland, wie z.B. in die Schweiz.
Auch ergreifen Frauen verstärkt medizinische Berufe, suchen sich aber eher eine Anstellung als Ärzte, da sie meist zusätzlich eine Familie gründen wollen, und es folglich meiden zusätzlich eine Praxis leiten zu müssen.
Trotz der schlechten Prognosen waren sich die eingeladenen Referenten einig, dass es möglich sei für die Zukunft vorzusorgen. Das klassische Doktorhaus wäre zum Beispiel eine Lösung für Ärzte, die nicht alleine eine Praxis führen wollten. Vor allem Dr. Sandfort bekräftigte den Bau solcher Häuser, und verlangte Unterstützung von den Kommunen. „Sie sollten mehr bieten als einen Bauplatz“.
Zudem sei es laut Bühler wichtig kleinere Gebiete als Einheiten für die Versorgung zu definieren.
Auch das Klinikum Heidenheim hat ein erfolgreiches Projekt in Jahr 1999 initiiert, indem es Möglichkeiten zur Hausarztweiterbildung anbietet. Die Homöopathische Abteilung sei dabei vorbildlich, so Geschäftsführer Genz. Diese Einrichtung habe bedeutend dazu beigetragen bundesweit Ärzte in den Landkreis zu bringen, so haben sich „sieben Haus-und Fachärzte aus diesem Kreis hier niedergelassen“.
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